Ich habe es vor 9 Jahren folgendermaßen gemacht:
1. Über Google Maps die für mich passende Gegend gesucht. Das war zwischen Nazare und Sao Martinho.
2. Hingefahren und mir einen Eindruck über die Gegend und die Menschen verschafft. Bin durch die Pastelerias gezogen und habe einen Portugiesen gefunden, der über 30 Jahre in Deutschland gearbeitet hatte. Dieser hatte mich dann mit einigen Ortsansässigen bekannt gemacht. Auch Handwerker. Außerdem hatte ich dann einen perfekt Englisch sprechenden Bauunternehmer kennengelernt. Mit so einigen Maklern hatte ich auch gesprochen. Persönlich natürlich.
E-Mails verschicken kann man sich sparen. Wenn man Glück hat, werden diese geöffnet. Was aber nicht heißt, daß diese auch gelesen oder vielleicht sogar beantwortet werden. Telefonische Termine kann man natürlich vereinbaren. Gehalten werden diese auch, aber selten zum eigentlichen Termin. Irgendwann später. Will man also einen Termin vereinbaren, fährt man persönlich hin zur Vereinbarung. Solche Terminierungsgespräche sind in aller Regel sehr herzlich und gehen teilweise ins Familiäre. Soll der Termin dann 2-4 Tage später erfolgen, ruft man den potentiellen Auftragnehmer tunlichst einen Abend vor dem Termin an. Sonst wird es nichts. Meistens ... Kommt es dann zum Termin mit dem Handwerker, bedeutet es dann nach einem zeitaufwändigen Aufmaß nicht, daß dann auch zügig das Angebot kommt. Holt man es sich nicht persönlich ab, kann man lange warten oder auch vergeblich warten. Weil andere Auftraggeber vorgezogen werden. Das ist alles von den Portugiesen nicht böse gemeint. Sie lassen sich nur leicht ablenken und führen selbst als Handwerker kein Terminbuch. Für Deutsche alles NoGoes. Meistens unverständlich. Man schafft es als Ausländer nie, Portugiesen zur Eile zu treiben. Besser man passt sich als Deutscher der Portugiesischen Mentalität an. Umgekehrt? Zwecklos! Ich bin jetzt mit meinen Lebenstipps für das Leben mit Portugiesen abgeschweift ...
Man stellt zunächst also einen nicht zu kleinen Wohnwagen auf sein für schmales Geld neu erworbenes Grundstück. Einfach, um vor Ort zu sein. Quasi als Hauptquartier. Danach stellt man sich persönlich seinen Portugiesischen Nachbarn vor und erzählt von seinen Vorhaben. Außerdem wünscht man sich gegenseitig eine gute Nachbarschaft. Das sollte man ernst meinen. Das ist sehr wichtig. Portugiesen sind sehr nationalbewusst und halten im Ernstfall gegen Ausländer immer zusammen. Sollte man als unbekannter und gesichtsloser Ausländer einen Fehler begehen, wird man Ruck Zuck bei den Behörden angeschissen. Und dann wird es kompliziert. Lieber einmal zuviel zu den Nachbarn gehen und freundlich sprechen, als zu wenig. Portugiesen helfen wirklich gern, aber man muß sie fragen. Sonst knallt's.
Seine Umbaumaßnahmen macht man selbst oder beauftragt ortsansässige Handwerker. Sein Material bezieht man natürlich vor Ort. Kleckerweise aus Deutschland holen? Lächerlich. Weil kompliziert und mit kapitalen Frachtkosten verbunden. Wenn man natürlich einen 20 oder 40 Fuss Seecontainer vollmacht, könnte die Rechnung aufgehen. Den lässt man dann per Spedition oder Reederei auf die Azoren liefern. Ich hatte damals in Deutschland 4 x 20 Fuss Container gekauft, vollgestaut mit unserem Kram und von einer Spedition aus meinem Ort hier in Portugal aus Deutschland mit zwei Sattelzügen abholen lassen. Vor 7 Jahren für ca. 8.000 Euro. Das ist natürlich lange vorbei. Ich will nur damit sagen, wenn man sich für Portugal als neuen Lebensmittelpunkt entscheidet, dann ist mit Deutschland Schluss. Man arbeitet ab dann mit Portugiesen. Was natürlich kein Nachteil ist. Man muß sich nur selbst die innere Ruhe der Portugiesen aneignen.