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News Ursachen und Folgen der aktuellen Waldbrände in Portugal

Jerakeen

Super-Moderator
Teammitglied
Meinem Gefühl nach ist es hierzulande bisher relativ ruhig in diesem Sommer. Dem Guardian war ein Brand bei Cascais aber doch eine Meldung wert:
‘Like a blowtorch’: Mediterranean gripped by wildfires as blazes spread in Croatia and Portugal
Portugal wird explizit erst am Ende des Artikels erwähnt. Da es derzeit andernorts viel, viel heftiger und mit gravierenden Folgen brennt, ist das nachvollziehbar.
Ich wünsche mir für diesen Thread jedenfalls ausdrücklich sehr, sehr ruhige Sommermonate ohne nennenswerte Meldungen.
 
Brand bei Cascais
Alle Jahre wieder, gerade dort. Das war, soweit ich das einschätzen kann, schon sehr heftig und schnell, zweitweise um die 700 Feuerwehrleute, zwei Fronten, dazu starke Windböen, Zambujeiro evakuiert, ebenso ein relativ großes Tierheim, am Centro Social do Pisão und Cabreiro knapp vorbei, und dann steht da am Ende des ganzen Gebüschs auch schon das Hospital de Cascais. → Cascais. Fogo ameaçou casas e chegou perto do hospital
 
Ich hoffe auch, dass es bei kleinen, leicht zu kontrollierenden, Bränden bleibt.

Auf fogos.pt sind derzeit "nur" zwei gemeldet.
Einmal nördlich von Santarem ( Höhe Caldas da Rainha ) und einmal im Alentejo


Ansonsten zeigt die Karte nur noch ein paar kleinere, die gelöscht sind
 
Zuletzt bearbeitet:
Ojeh... man hätte es nicht bereden sollen
Der Brand im Süden hat sich ausgeweitet. Screenshot_20230726_163555_Chrome.jpg
Immerhin haben sich die (auch zwischenzeitlich neue ) Feuer bei Santarem erledigt.
 
Sorry, keine Ahnung....
Ich habe auf meinem Handy (oft) unter den drei Punkten ein Angebot, den Text zu übersetzen. Manchmal funktioniert das sogar von alleine. Manchmal auch gar nicht.
Eine fogos-App nutze ich nicht.
 
Im Süden soll ein Wohnmobil schuld sein.
"Um incêndio numa autocaravana que circulava na Autoestrada 2 (A2) terá provocado o fogo que está a lavrar numa zona de mato, eucaliptos e pinheiros no concelho de Almodôvar (Beja), disse à agência Lusa fonte da GNR."

kannst du die App für den Screenshot Bitte reinstellen
Die hier?

Für einen Screenshots jeder Art reicht es bei mir wenn ich den Ein/Ausschalter vom Smartphone gedrückt halte.
 
Danke für eure Antworten. Ich benutze die fogos.pt schon sehr lange und Portugiesisch ist auch kein Problem. Wollte es für Freunde. Ich arbeite mit dem Apfel .
 
Alle Jahre wieder, gerade dort. Das war, soweit ich das einschätzen kann, schon sehr heftig und schnell, zweitweise um die 700 Feuerwehrleute, zwei Fronten, dazu starke Windböen, Zambujeiro evakuiert, ebenso ein relativ großes Tierheim, am Centro Social do Pisão und Cabreiro knapp vorbei, und dann steht da am Ende des ganzen Gebüschs auch schon das Hospital de Cascais. → Cascais. Fogo ameaçou casas e chegou perto do hospital
Warum die Berichterstattung in Deutschland (von Yahoo, Stern bis NDR und ARD) Unfug (Verschwörungsmythen zum Thema menschengemachter Klimawandel) war:
  • das war sicher kein flammendes Inferno (verglichen mit anderen Bränden), wenn auch schlimm für die Anwohner
  • die Artikelbilder bedienten genau dieses Rhetorik vom "flammenden Inferno" - wenn man sich die anschaut, weiß man nicht, wie wirkliche Katastrophen bebildert werden sollten
  • das war nicht in der Nähe von Sintra (das liegt hinter dem "Gebirge"), die Assoziation hat niemand, der die Gegend vor Augen hat
  • der Brand war nicht in der Nähe eines Ferienortes (Cascais sieht man ganz rechts)
  • auch nicht wirklich in der Nähe von Lissabon
  • es war auch kein Waldbrand, wenn man das so sagt, muss man konkretisieren, dass das eher sehr dichtes Buschland ist, sonst stellt sich ein völlig falsches Bild ein (dort wo stärker Baumbewuchs ist, scheint das Feuer sogar gebremst worden zu sein)

und so weiter und so fort ... werden Brände in dieser Art dargestellt, dient das ganze Gerede von "Nähe" halt vor allem zur Befriedigung von Angst- und Katastrophenlust.

Verbrannt ist leider ein großer Teil des in den letzten Jahren neu hergestellten und zum Teil "aufgeforsteten" Parks Penhas do Marmeleiro ( ) - im Frühjahr bin ich da durchgestiefelt, jetzt in der schmale, kaum sichtbare Weg chirurgisch freigelegt ... und was immer die Ursache des Brandes ist, schaut man sich das verbrannte Areal an, hat man fast das Gefühl, dass das ein Anschlag auf diese Barriere gegen Siedlungsdruck war.
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Zuletzt bearbeitet:
Nun brennt es seit 48 Stunden westlich von Castelo Branco. Über 1.100 Feuerwehrmänner und -frauen, knapp 400 Fahrzeuge und gestern 11, aktuell 6 Flugzeuge in im Einsatz. Die Feuersaison ist dann wohl auch in diesem Jahr in Zentralportugal angekommen. o_O
 

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Wie oft sind solche Brände in Portugal durch Brandstiftung ausgelöst ?

Wann tritt bei solchen Geistern mal endlich Vernunft ein ?


VG
 
Wie oft sind solche Brände in Portugal durch Brandstiftung ausgelöst?
Zu 27%.
Dazu noch 41% Fahrlässigkeit.
Siehe meinen Beitrag #48 im Waldbrand-Faden vom letzten Jahr:

Und hier nun ein Bericht aus der Rubrik "Alter forscht!" ;)

Ich habe bei Polígrafo eine Statistik gefunden:
Und was sich daraus ableiten lässt, hat mich doch erschrocken. Es wird zum einen ein 10-Jahres-Zeitraum dargestellt und statistisch aufbereitet mit %ualen Brandursachen für die Jahre 2009 - 2018 mit einer Durchschnittsangabe und zum anderen das Jahr 2019 einzeln dargestellt. Der Artikel ist von September 2020, ich gehe nicht davon aus, dass sich die Situation aktuell großartig anders darstellt.

Nimmt man den Menschen komplett aus dem Thema heraus, reduziert sich die Waldbrandgefahr um 99% - natürliche Ursachen machen nur 1% der Brände aus.
Fahrlässiger Umgang mit Feuer (z.B. Brandrodung und private Müllverbrennung in den Sommermonaten !! :klatsch:) sind im Durchschnitt der 10 Jahre für 41% aller Brände ursächlich gewesen.
Und dann noch 27% der Feuer durch völlig absichtliche Brandstiftung. :eek: Also insgesamt 68% durch Vorsatz oder Fahrlässigkeit.

Ich persönlich denke deshalb, dass die höhere Bevölkerungsdichte auf engerem Raum im Norden ein Hauptgrund dafür ist, dass es dort wesentlich häufiger brennt als im dünn besiedelten Alentejo. Im eher hügelig/bergigen nördlichen Hinterland leben viele Menschen in den Tälern, Platz ist knapper als im flachen Süden. Und wenn es dann auch noch nicht unüblich ist, seinen (Plastik- und Papier-) Müll hinter dem Haus zu verbrennen, anstatt ihn in einen Container zu schaffen, fehlt nur noch eine starke Windböe bis zur Fahrlässigkeit.
Erstaunlich auch, dass als Auslöser für absichtliche Brandstiftung Nachbarschaftsstreit und Rache neben Provokation und Vandalismus genannt werden.
Die so bedrohlich wirkenden Trockengewitter sind also deutlich weniger gefährlich, als die netten älteren Leute von nebenan.

Mir ist auch noch eher unangenehm aufgefallen, dass es von durchschnittlich 14.572 untersuchten Bränden pro Jahr nur bei 9.584 Bränden möglich war, die Ursache definitiv zu ermitteln. Das könnte an Personalmangel liegen, natürlich.

Vielleicht auch noch interessant in dem Zusammenhang ist folgender sehr aktueller Artikel von letztem Samstag (16.07.22), der die nach dem verheerenden Feuer in Pedrógao 2017 gemachten Versprechungen und Ankündigungen auf ihren heutigen Stand überprüft.

Was ich leider beim Querlesen nicht gefunden habe, ist eine Initiative, die Bevölkerung gründlich über die Brandursachen aufzuklären und eine strengere Einhaltung der Feuerbeschränkungen in den trockenen Monaten einzufordern.
 
Wobei als Ursache für diesen Brand in der Presse gerade "fahrlässiges" (in Anführungszeichen, weil irgendwann ja dann doch aus Dämlichkeit Vorsatz wird) Grillverhalten kolportiert wird.
 
Muesste doch mehr als 27 sein!?

Wieso? Wenn du eine andere seriöse Quelle hast, immer her damit!
Anecdotal evidence is NOT data!

Ich finde 27% schon sehr viel. Und - siehe oben im Beitrag von letztem Jahr - zusammen mit der Fahrlässigkeit sind es dann auch 68%. Wenn sich die Summe der Brände um 68% reduzieren ließe, würden wir alle ruhiger in die Sommersaison schauen.
 
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