So, wir sind wieder zurück - mit einem ersten kurzen Reisebericht.
Woche 1:
Nach der Landung in Lissabon blieben wir erstmal nicht dort, denn wir hatten kurz vor Abflug ein Apartment in Sintra gebucht. Dort blieben wir eine ganze Woche, inklusive Ausflüge nach Cascais, Praia Grande und einmal nach Lissabon. Für die vielen Sehenswürdigkeiten allein in Sintra war selbst die Woche zu knapp; kaum zu glauben, wie manche das an einem Tag hinlegen. Allein für Castelo dos Mouros (sind wir spontan zu Fuß hochgestiegen
; Palacio da Pena und Quinta da Regeleira brauchten wir
jeweils einen ganzen Tag....wobei wir uns auch wirklich Zeit gelassen haben. Tolle, frische regionale Produkte auf dem Mercado Municipal in Sintra (Estefania). Sehr guter Fleischer in der Innenstadt mit hervorragendem Lammfleisch aus dem Alentejo....
Ausflug nach Cascais; war sehr voll, für unseren Geschmack etwas zuviele Thai-, Italo-, Tex-Mex- und sonstige Fast-Food-Restaurants , dafür entdeckten wir einen schönen Park mit freilaufenden Hühnern
Woche 2:
Nach der Woche Sintra drei Tage in Lissabon in einem gerade neu eröffneten Hotel unweit des Rossio. Sofort nach Ankunft eine Via-Viagem-Karte gekauft, Zapping draufgeladen und die Stadt mit Tram, Bus und Bahn -und zu Fuß- erkundet, inkl. Meeresfrüchte-Lunch bei "Ramiro." Eine tolle Stadt mit vielen sehr unterschiedlichen Ecken und Kiezen. Leider wurde die Innenstadt abends von riesigen Horden trinkender und schreiender Jugendlicher aus aller Welt regelrecht überfallen; uns tun die Menschen leid, die dort wohnen und arbeiten müssen. Überraschend zunächst der offene Drogenhandel, da nicht aufdringlich aber auch nicht sehr störend. In der Alfama die einzige negative Erfahrung, indem wir auf ein "Fado-Restaurant" hereinfielen, das sich als augenscheinliche Touristenfalle entpuppte (Name weiß ich nicht mehr. Zwei Sängerinnen rotierten zwischen drei Läden, die anscheinend von den gleichen Indern geführt wurden, sangen jeweils ein Lied, 20 Minuten Pause und dann wieder von vorn; sowie das schlechteste Essen, das ich seit Jahren vorgesetzt bekam. Hier muss ich vor dem nächsten Lissabon-Besuch besser recherchieren, um eine richtige Fado-Kneipe zu finden, denn das will ich unbedingt erleben).
Insgesamt haben wir den Eindruck, dass Lissabon von einer Stadt der dort Lebenden zu einem "Instagram_Hotspot" wie Barcelona, etc. "umzukippen" droht mit allen negativen Folgen für die Alteingesessenen. Als Berliner kennen wir das (Stichwort "Gentrifizierung"..)
Woche 3 und 4:
Da das Wetter unbeständiger wurde, fuhren wir nach den drei Tagen Lissabon mit dem Alfa Pendular an die
Algarve. Nach Ankunft in Faro stellte sich heraus, dass wegen der Corona-Lockerungen plötzlich eine verspätete Hauptsaison ausgebrochen war - und Hotels, Pensionen sowie Autovermieter z.T. restlos ausgebucht waren. Aus dem Plan, ab diesem Zeitpunkt mit dem Auto mobil zu sein, wurde also erstmal nix. Dann halt mit der Bahn zunächst nach Carvoeiro. Nur mit Mühe war ein freies Hotelzimmer zu finden. Gefallen hat es uns dort nicht, zu viele abgerockte Betonbauten, vermüllte Wege und ein Straßenabschnitt, der ständig voller halbtoter Kakerlaken war - immerhin sehr gutes Essen im "Chef's Kitchen." Trotzdem schnell weg hier und nach zwei Tagen weiter mit der Bahn nach
Lagos, wo wir sowieso mal wieder hin wollten, weil wir vor 25 Jahren schon einmal dort waren.
Trotz Massentourismus hat es
Lagos m.E. geschafft, sein gewisses Flair zu erhalten, wobei natürlich viele Flächen, die damals freie Natur waren, jetzt bebaut sind. Wir fanden ein schönes Zimmer in einem kleinen Villa-Hotel in Praia de Porto Mos; erste Reihe am Meer mit direktem Strandzugang. Schöne Spaziergänge auf den Klippen in den Sonnenuntergang, baden und entspannen. Eine Woche später hatte unsere Wunschvermietung "
LuzCar" endlich einen passenden Wagen frei (Automatic, bei unserer Ankunft war alles ausgebucht) und - da das Villa-Hotel nur begrenzt frei war- zogen wir in ein neues Apartment, ebenfalls in Praia de Porto Mos, nur auf dem gegenüberliegenden Hügel. So konnten wir doch noch einige der geplanten Ausflüge machen -
Aljezur, Arrifana, Praia de Cordoama (toll!!) etc., sowie nach Foia, Monchique und Caldas de Monchique - das wir als schöne grüne Oase vor 25 Jahren in Erinnerung hatten, die offensichtlich jedoch nicht mehr gepflegt wird - hier gab es nichts mehr zu sehen und auch der Pao com Chourico-Ofen war außer Betrieb ;-(
Bei Burgau haben wir einen schönen Strand entdeckt (Cabanas Velhas). Einen ganzen Tag haben wir dann noch am Falesia-Strand bei Olhos de Agua verbracht, gegen Ende sind wir noch für einen Tag nach Tavira und Olhao und einen Vormittag nach Loulé gefahren.
Die ursprünglich geplanten Ausflüge in den Alentejo haben wir auf das nächste Mal verschoben - wir wollen im Frühjahr auf jeden Fall wieder hin und das dann mit der erforderlichen Zeit und Muße nachholen. Porto und der Norden wird ein extra-Urlaub, es gibt einfach zuviel zu sehen und zu erleben und man muss sich Zeit lassen.