Dass sich die konservative portugiesische Regierung gegen einen Schuldenschnitt für Griechenland ausspricht, dürfte keinen Beobachter verwundern. Bemerkenswert ist höchstens die Aufmerksamkeit, die diese Nachricht etwa in Deutschland verursacht. So widmet die FAZ dem Thema einen eigenen Artikel. Darin heißt es:
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In Portugal wo im Herbst gewählt, und alle Umfragen gehen derzeit von einem Regierungswechsel aus, war das ja nicht viel anders. Auch hier wurden Hilfsgelder verwendet, nicht alleine um die Staatsfinanzen zu sanieren, sondern um das private Finanzsystem zu retten. Bei den Wahlen im Herbst werden wohl die eher zahmen Sozialdemokraten vorne sein, dennoch aber fürchtet sich etwa der Internationale Währungsfonds, dass Portugal ausschert und
Wobei es eben die Frage ist, inwieweit erstens die Länder Südeuropas ihre Probleme lösen können - die höchstwahrscheinlich nicht oder nicht allein ihre Probleme sind. Die wirtschaftlichen Zusammenhänge und die teils verhängnisvolle Rolle und Verantwortung Deutschlands für die Krise des Südens werden in einem Artikel in brand eins gut erklärt. Unter dem Titel "Ist Deutschland schuld an der Krise in Europa?" heißt es unter anderem:FAZ schrieb:Die Regierungen Spaniens und Portugals haben sich am Wochenende deutlich von den Forderungen der neuen griechischen Regierung distanziert und insbesondere einen Schuldenschnitt abgelehnt. Portugals Ministerpräsident Pedro Passos Coelho wandte sich vor dem Parlament in Lissabon sowohl gegen Neuverhandlungen als auch gegen einen Schuldenerlass und sagte: „Das ist keine Perspektive, welche die Länder begeistert, die ihre Probleme lösen konnten.“
brand eins schrieb:Zwischen 1998 und 2007 konnten sich hiesige Unternehmen einen Kostenvorteil sichern, gemessen an den nominalen Lohnstückkosten. Und zwar von rund 15 Prozent gegenüber Belgien und Frankreich, von etwa je 25 Prozent gegenüber Portugal und Italien, von je mehr als 30 Prozent im Vergleich zu Griechenland und Spanien und von gar 40 Prozent gegenüber Irland.
Eine der Folgen dieses Kostenvorteils war der 2007 erreichte Exportüberschuss Deutschlands von 167 Milliarden Euro und entsprechende Defizite bei den hoch verschuldeten europäischen Partnern – ein gigantisches Ungleichgewicht, das unweigerlich zur Krise führen musste.
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an die Deutschen. Darin versucht er zu erklären, warum die jetzige Politik von EU und Troika sein land erstickt und fiskalisches Waterboarding sei. Der Brief findet auch in Portugal ein Echo:
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Wenn man dann noch die neue Kolumne von Georg Diez im Spiegel liest, wird einiges deutlich. Da steht etwa:Georg Diez schrieb:Überhaupt, darauf hat der Chefökonom der "Financial Times", Martin Wolf, hingewiesen, kamen bislang nur elf Prozent der "Hilfszahlungen" bei der griechischen Regierung an. Der Rest ging mehr oder weniger direkt an die Banken, die einen Bailout bekamen, auf den die Bevölkerung seit Jahren wartet.
In Portugal wo im Herbst gewählt, und alle Umfragen gehen derzeit von einem Regierungswechsel aus, war das ja nicht viel anders. Auch hier wurden Hilfsgelder verwendet, nicht alleine um die Staatsfinanzen zu sanieren, sondern um das private Finanzsystem zu retten. Bei den Wahlen im Herbst werden wohl die eher zahmen Sozialdemokraten vorne sein, dennoch aber fürchtet sich etwa der Internationale Währungsfonds, dass Portugal ausschert und
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:Ich bin nach wie vor sehr gespannt, welche Auswirkungen mögliche Änderungen in der griechischen Politik auf die anderen südeuropäischen Länder haben können.Das frühere Euro-Krisenland Portugal darf nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) trotz aller Sanierungserfolge bei den Sparbemühungen und Reformen auf keinen Fall nachlassen. Unter anderem auf dem Arbeitsmarkt seien weitere Reformen nötig, um höhere Wachstumsraten und ein dauerhaftes Gleichgewicht in der Wirtschaft zu erreichen.