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Krankenversicherung - private portugiesische oder Auslandsversicherung?

Maika

Amigo
Teilnehmer
Hallo,
ich werde demnächst für 4-5 Jahre nach Lissabon gehen und dort arbeiten und bin mir sehr unschlüssig, wie ich das mit der Krankenversicherung am besten handhabe. Ich möchte mich in jedem Fall Zusatzversichern, also über die seguranca social hinaus. Ich hab schon viel recherchiert und auch hier schon ein paar Beiträge gelesen, würde mich aber über ein paar Tipps freuen.

Ich denke es gibt drei Möglichkeiten:
1. ich bleibe in Deutschland weiterhin bei meiner Kranknerversicherung, nehme in Dt Vorsorge, Zahnarztbesuche etc in Anspruch und nutze in Pt nur die seguranca social falls mal etwas kleineres ist.
2. ich versichere mich zusätzlich über eine portugiesische private Krankenversicherung
3. ich schließe eine Auslandsversicherung ab

Stellt sich mir also die Frage, bei welcher Option bin ich am besten abgesichert und welche ist die kosten günstigste. Kann mir da jemand weiterhelfen?

Eine andere Frage hätte ich noch, ob es besser ist, sich in Deutschland abzumelden oder weiterhin auch in Deutschland einen Wohnsitz zu haben, aber vllt ist das etwas viel an dieser Stelle...

LG
 
Wenn du nach 4/5 Jahren wieder nach D zurückgehst würde ich bei der deutschen Versicherung bleiben. Vorsorgeuntersuchungen kannst du auch in P machen und bei kleineren Sachen brauchst du die Seg.Social nicht in Anspruch zu nehmen, es gibt hier auch Allgemeinärzte wo du sofort bezahlst und anschliessend die Rechnung nach D schickst.
Eine Auslandskrankenversicherung sehe ich nur als zweckmässig, wenn du in D gesetzlich versichert und in ein Land reisen würdest (meist aussereuropäisch) wo es kein Abkommen mit gibt.
Eine portugiesische Versicherung abzuschliessen könnte eventuell etwas günstiger sein, nur sind meist die Leistungen auch geringer.

Wenn du mehr als 183 Tage in Portugal lebst, bist du in Portugal steuerpflichtig. Du bist verpflichtet dich zwischen 90 und 120 Tagen nach deiner Einreise bei der Câmara Municipal (Rathaus) an zu melden.
Eine Abmeldung aus Deutschland ist nicht mehr notwendig. In wenigen Fällen könnte die Beibehaltung einer deutschen Adresse hilfreich sein, z.B. beim Verlust des Fuhrerscheins. Wenn du hier wohnst muss du den neuen Führerschein hier beantragen (max. Gültigkeit 5 Jahre), hast du noch eine deutsche Adresse kannst du den Führerschein (Gültigkeit 15 Jahre) bei deinem nächsten Besuch in D beantragen. Es könnte auch sein, dass bestimmte Versicherung, die du in D abgeschlossen hast im Ausland nicht gültig sind. Auch für deine Renteversicherung könnte es günstiger sein bei einem begrenzten Auslandsaufenthalt eine deutsche Adresse beizubehalten.
Johan
 
Hallo Maika, willkommen bei uns im Forum! In Deutschland abmelden ist auf jeden Fall ratsam, wenn Du ein Auto mitbringst. Im Rahmen des Umzuges kannst Du dann die Erlassung der sehr hohen Zulassungsteuer beantragen. Wie bist Du denn in Deutschland versichert? Ich weiß gar nicht ob das so sinnvoll ist weiter eine deutsche gesetzliche Versicherung zu bezahlen. Wahrscheinlich ist in diesem Fall eine private Auslands Krankenversicherung sogar günstiger und deckt mehr ab. Iris
 
Bei den wenigen Informatiopnen, die du über dich preisgegeben hast, ist eine seriöse Beantwoprtung deiner Frage nicht wirklich möglich.

Wenn du für 4 bis 5 jahre nach Lissabon gehst, um hier zu arbeiten un d nicht irgendwie zur Nato oder Botschaft deutsche Schule etc. gehörst oder mit einem deutschen Arbeitsvertrag für eine deutsche Firma ausgestattet bist, gehörst du ganz in das portugiesische System.

D.h. dein Arbeitgeber (who ever that is) wird dich bei der Seg Social anmelden, du brauchst eine portug Steuernummer und eine portug. Steueradresse. Du wirst für die Anmeldung bei der Seg Social ein, Certificado de Cidadão Europeu benötigen, damit bist du Resident in Portugal. Daher musst du über kurz oder lang deinen deutschen Führerschein in einen portugiesischen Führerschein umtauschen und was da sonst noch so alles dranhängt.
Und wenn du ein Auto mitbringst, musst du es ummelden.
Was sagt denn deine deutsche Krankenversicherung eigentlich dazu, dass du für 4 bis 5 Jahre nach Portugal gehst, um dort zu arbeiten.

Hier ist auch noch ein wenig Lesestoff:
 
Vielen Dank erstmal für die ausführlichen Antworten. Momentan bin ich gesetzlich versichert und meine Krankenkasse hat mir auch nicht wirklich weiter helfen können zu dem Thema. Ich denke ich muss einfach noch etwas weiter recherchieren und die verschiedenen Angebote vergleichen. Wahrscheinlich gibt es die eine beste Lösung einfach nicht...

Zum Thema Abmeldung, ich habe kein Auto, darum ist eine Abmeldung dann wohl auch nicht so wichtig und ich denke wie Johan gesagt hat, kann es ganz hilfreich sein, in D noch eine Adresse zu haben.

@Sobreiro, ich denke nicht, dass es notwendig ist alle möglichen Informationen preis zu geben, da ich lediglich wissen wollte, ob jemand Erfahrung damit hat, ob eine Auslandsversicherung oder eine private portugiesische Versicherung günstiger sind bzw womit ich besser abgesichert bin. Ich werde an einem portugiesischen Institut arbeiten und ich werde mich auch dort steuerpflichtig melden.
Das Infoblatt von der Deutschen Botschaft habe ich schon gelesen, muss aber sagen, dass ich es leider nicht allzu informativ fand zum Thema Krankenversicherung...
 
@Sobreiro, ich denke nicht, dass es notwendig ist alle möglichen Informationen preis zu geben, da ich lediglich wissen wollte, ob jemand Erfahrung damit hat, ob eine Auslandsversicherung oder eine private portugiesische Versicherung günstiger sind bzw womit ich besser abgesichert bin.
Okay, verstanden.

Also ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass ich mit einer privaten Absicherung durch eine private deutsche Krankenversicherung in Portugal perfekt abgesichert bin bzw. war.
Meine private deutsche Krankenversicherung war für mich dabei die ideale Lösung bzw. nutze ich diese immer noch, bin aber selten krank bzw. beim Arzt.

Ich möchte anzweifeln, ob deine gesetzliche deutsche Krankenversicherung dich weiterhin absichert, wenn du beruflich nach Portugal wechselst. Du musst also ohnehin tätig werden, auch wenn die dir nicht helfen können. Einige gesetzliche deutsche Versicherungen wie z. B. die TK haben Kooperationen mit Portugal, die haben für diese Fälle besondere Angebote.

In Portugal werden oft Pakete an privaten Krankenabsicherungen angeboten, manchmal auch in Verbindung mit einem Girokonto.
So soll die Allianz Krankenversicherung via BPI ganz gute Leitungen als priv. KV bieten, Nachteil, die werfen den Kunden mit 75 Jahren raus aus der Versorgung. Vorteil, die rechnen direkt ab, man muss nicht in Vorleistung gehen.
Auch die Victoria Versicherung via Deutsche Bank Portugal könnte für eine Krankenversicherung in Portugal in Frage kommen.

Was für dich davon in Frage kommt oder wirklich günstiger ist, hängt dabei von Sachen ab wie
-Lebensalter (auch wg. Mutterschaftsalter)
-Vorerkranken
-chronische Leiden
etc.

Ich wollte dir nicht zu nahe treten und dich ernsthaft auffordern, deine privaten Sachen hier offen preis zu geben. Ich wollte damit nur deutlich machen, dass es auf deine einfache Frage nur sehr komplizierte Antworten gibt.

Um aber zeitlichen Druck aus der Sache zu nehmen, könntest du über den ADAC zunächst eine Auslandskrankenversicherung für z. B. ein halbes Jahr abschließen, dann könntest du vor Ort in Portugal Vergleiche anstellen und wärest nicht ohne Absicherung.
Dein Institut wird dich bei der Seg Socila anmelden, die treten dann ja irgendwann auch ein.

Im Großraum Lissabon ist die ärztliche Versorgung insgesamt nicht schlecht. Wenn man einen Spezialisten oder z. B. Zahnarzt benötigt, ist eine private Versicherung hilfreich. Man landet schnell in einer der zahlreichen privaten Kliniken wie z. B. CUF, wenn man etwas spezielleres hat. Auch die deutschsprachigen Ärzte, die auf der Seite der Botschaft gelistete sind, arbeiten mit Privatabrechnung.

Viel Erfolg bei der Recherche und viel Glück in Portugal.
 
Zum Thema Abmeldung, ich habe kein Auto, darum ist eine Abmeldung dann wohl auch nicht so wichtig und ich denke wie Johan gesagt hat, kann es ganz hilfreich sein, in D noch eine Adresse zu haben.
noch ein schlanker Nebensatz zum obigen Thema.
Ab 01.11.2015 gibt es einige Änderungen im deutschen Meldegesetz. Wie sich das konkret in deinem Fall auswirken mag, kann ich nicht sagen. Aber, ob die vermeintlichen Vorteile oder dieses "es ist hilfreich in Deutschland noch eine Adresse zu haben" sich nicht ins Gegenteil verkehren könnten, muss man erst einmal abwarten.
Tatsache ist, Meldewesen wird Bundessache und ist nicht mehr Sache der Länder. Ein Grund für die Änderung ist, man will Mißbrauch vermeiden, deshalb wurden auch die Strafen bei Verstößen erhöht.

Siehe auch :

Zitat aus obigem Text: "Bieten Sie einem anderen eine Wohnanschrift an, ohne dass der tatsächlich bei Ihnen einzieht oder einziehen will, müssen Sie für diese "Gefälligkeit" ein Bußgeld von bis zu 50.000 EUR zahlen."

Alles hat seine 2 Seiten, welche du wählst, ist dir überlassen.
 
Wie ich die neue Meldegesetz verstehe, wurde nur neue Anmeldung eine Bestätigung von der Vermieter notig sein. Wenn man schon angemeldet ist, gibt es nicht zu tun.
 
Ja, soweit stimmt das rhody, was die Bestätigung angeht.

Nicht geändert wurde die Tatsache, dass der Wohnsitz der Ort ist, an dem man sich üblicherweise überwiegend aufhält.

Wenn man in Portugal lebt und arbeitet, hält man sich also üblicherweise überwiegend auch dort auf. Eine deutsche Anschrift würde nur pro forma bestehen und nicht die Voraussetzungen eines "Wohnsitzes" erfüllen. Das wäre dann ein Verstoß gegen das Meldegesetz und somit eine Ordnungswidrigkeit und die kann mit einer Geldbuße bis 500 € bestraft werden.

Das ist nicht neu, nur haben sich die Länder, Städte und Gemeinden in der Vergangenheit nicht so wirklich darum gekümmert. Das soll sich jetzt ändern. Dabei geht es in erster Linie auch nicht um solche Fälle wie hier, im Ausland leben und einen Wohnsitz in Deutschland beibehalten.
Worum es speziell geht, steht hier im Artikel.

Neues Meldegesetz 2015 – Das müssen Mieter wissen - DIE WELT

Gut, man muss erst einmal erwischt werden. Ich finde es nur wichtig, dass man erkennt, es gibt hier keine Wahlmöglichkeit sondern man riskiert, wegen einer Ordnungswidrigkeit drangekriegt zu werden. Und jetzt muss man abwägen, ob es sich lohnt, eine Adresse in Deutschland zu behalten, nur weil es einfach für irgendetwas besser sein könnte.

Hier wird sich wegen der aktuellen Sicherheitslage unter Umständen noch eine ganze Menge tun.
 
Das eine Bestätigung vom Vermieter gebraucht wird, finde ich mehr als richtig und nötig.
Bei mir hatte sich mal einer angemeldet, ich kannte ihn nicht mal.
Kam nur raus, weil ich wegen irgendwas eine Meldebescheinigung brauchte und die mich fragte, ob der Hr. Blabla auch noch da wohne.
Man konnte sich in der Vergangenheit einfach irgendwo anmelden ohne das es der Eigentümer übermittelt bekam.
Von Abmeldungen oder Ummeldungen will ich erst gar nicht anfangen...meine Kinder wurden einfach so umgemeldet.
Gruß
T
 
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