Also wir haben über einen Makler eine Wohnung gefunden. Beim Preis habe ich noch etwas heruntergehandelt, einige Mängel musste der Verkäufer noch beseitigen, was mittlerweile gemacht wurde. Die Mängel wollte der Verkäufer nicht in den Vorvertrag reingeschrieben haben, warum auch immer.
Ich habe einen Deutschsprachigen Anwalt der sollte nun den Kaufvertrag abschließen und Beurkunden, Geld ist auf sein Treuhandkonto überwiesen,
Man kann viel mutmaßen darüber, woran es letztlich liegt. Wir haben hier einfach nicht genug Informationen.
Ich muss vito zustimmen, kämpfen kann man vergessen. Ich meinte kämpfen auch mehr im Sinne von:
"wenn dir wirklich viel an DIESER Wohnung liegt, dann könntest du vielleicht versuchen, dass es evtl. doch noch was wird.
Dazu würde ich zuerst unter Umgehung vom Makler und vom Anwalt Kontakt zum Verkäufer herzustellen, um herauszufinden, wie es zu seiner Absage kam und ob man trotzdem noch was retten kann, ggf. durch einen Vorvertrag und eine Anzahlung.
Diese Mühe würde ich mir aber nur machen, wenn DIESE Wohnung dir wirklich viel bedeutet.
Ansonsten abhaken.
Bedenke,
1. der Makler arbeitet nicht in deinem Auftrag sondern im Auftrag des Verkäufers, dieser bezahlt auch den Maklerservice. Auch hier kann es zu Mißstimmungen gekommen sein, die letztlich zur Absage des Geschäftes geführt haben.
2. Gehen wir davon aus, eine Anzahlung ist nicht gezahlt worden, ein Vorvertrag existiert nicht.
D. h. du hast nix, um den Verkauf jetzt noch igendwie durchsetzen zu können. Der Verkäufer hat aber auch nix.
Stellt euch das doch mal so vor.
Jemand möchte seine Wohnung verkaufen, läuft vielleicht nicht so gut. Er beauftragt viele Makler, einer wird es schon schaffen.
Ausgerechnet der Makler, der ihm ohnehin schon gesagt hat, dein Preis ist viel zu hoch und du musst noch dies und das reparieren usw. usw. schleppt jetzt einen Ausländer an, der auch noch den Preis drückt und Reparaturen verlangt. Also Investitionen vom Verkäufer erwartet ohne einen Vorvertrag zu schließen und Anzahlung zu leisten aber immer beteuert, er wolle die Wohnung kaufen und habe auch das Geld dafür. Na ja , der Verkäufer hat die Wohnung und hat sie auch gezeigt, der Käufer hat bisher nix gezeigt. Irgendwie mischt auch noch ein Anwalt mit, der komische Ideen mit einem Treuhandkonto hat.
Da kann man schon den Gedanken bekommen, dass der Verkäufer das ganze doch nicht so verbindlich empfunden hat, wie es der Käufer wohl gerne hätte.
Ganz unüblich in Portugal ist diese Treuhandkontogeschichte.
Ich habe das erst auch nicht verstanden aber eigentlich ist das klar. Beim Notartermin, mit der Unterschrift, erfolgt die Eigentumsübertragung. Jetzt muss auch bezahlt werden und nicht später durch Überweisung von einem Treuhandkonto.
Üblich ist in Portugal, dass hier ein von der Bank betätigter Scheck übergeben wird, im Gegenzug kriegt man die Hausschlüssel und ist Besitzer der Immobilie.
Vielleicht ist es dem Anwalt und dem Makler nicht gelungen, dieses von der Norm abweichende Verfahren als verbindlich und ausreichend seriös zu transportieren und der Verkäufer hat schlicht und ergreifend kalte Füße bekommen.
Hinzu kommt vielleicht noch die drängende Intervention von anderen Maklern, die warnend den Finger heben und mehr Geld in Aussicht stellen, wenn man nur sie den Verkauf abwickeln ließe.
Nix genaues weiß man nicht.
Ich glaube, ich würde mich sofort von dem Anwalt trennen, einen Bogen um den Makler machen und eine neue Suche starten.