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Parlamentswahlen auf den Azoren ...und Chega?

Sir Iocra

Lusitano
Teilnehmer
Stammgast
Morgen am 4.2.24 sind Parlamentswahlen auf den Azoren. Wie wird Chega, die ultrarechte Partei abschneiden?
Wird es wieder zu einer Beteiligung von Chega an der Regierung kommen?
Ana Sá Lopes schrieb gestern im Público ein Artikel über diese Wahlen unter dem Titel: É uma minhoca que se insira numa maçã/ Es ist
ein Wurm, der in einen Apfel eindringt.
Dieser Titel ist aus einem Lied von Sergio Godinho aus 1978. Der Text ist immer noch sehr aktuell:
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Zwei Strophen aus dem Lied:
Há partidos de direita (não há? lá isso há)
que põem sempre a bola ao centro (não é? lá isso é)
mas quem melhor os fintar
é que vai marcar o tento

Es gibt rechte Parteien (oder nicht? gibt es)
die den Ball immer in die Mitte legen (nicht wahr? ja, das tun sie)
aber wer sie besser täuscht
wird das Tor schießen

oder
O fascismo é uma minhoca (não é? lá isso é)
que se infiltra na maçã (não é? lá isso é)
ou vem com botas cardadas
ou com pèzinhos de lã

Der Faschismus ist ein Wurm,
der in den Apfel eindringt.
Er kommt mit gleichgeschalteten Stiefeln
oder auf leisen Sohlen

Johan
 
Morgen am 4.2.24 sind Parlamentswahlen auf den Azoren. Wie wird Chega, die ultrarechte Partei abschneiden?
Wird es wieder zu einer Beteiligung von Chega an der Regierung kommen?
Die Chega war und ist nicht an der Regierung beteiligt. Sie hat formell ihre Unterstützung für die Minderheitsregierung ausgesprochen, die Regierungskoalition selbst besteht offiziell aber nur aus PSD, CDS–PP und PPM.

Die PS hat daher auch dazu aufgerufen, eine Anti-Chega-Koalition zu bilden, damit die Azoren nicht die erste Region Portugals mit der Chega in einer Regierung werden.

Letztendlich hat sich zu 2020 nicht so extrem viel verändert. Die PS wird wohl knapp stärkste Kraft, aber die amtierende Koalition wird vermutlich wieder unter Duldung der Chega eine Minderheitsregierung bilden.

Immerhin standen die Rechtsextremen in den letzten Umfragen "nur" bei 9%. Das ist zwar deutlich mehr als 2020 (5%), aber auch erheblich weniger als in Kontinental-Portugal.
 
Viel schlimmer als PS kann es nicht mehr werden. Jeden Tag ein neuer Skandal von Pedro Nuno Santos. Zuletzt bekannt geworden ist, dass er durch Falschangaben zu seinen Wohnverhältnissen sich über die Jahre 203.000 Euro an Fahrtkosten vom Steuerzahler erschlichen hat.

Viel tiefer als eine PS wird auch eine Chega nicht in die Staatskasse greifen können. Dass sie Nazivokabular ("Portugal benötigt eine Säuberung") überall plakatieren, ist die andere Sache. Auch hier hat ein Antonio Costa fremenfeindliche Ressentiments gegen Ausländer bereits gestreut, die er für die aktuelle Wohnungskrise als Schuldige benennt, anstatt sich selber und den Gesetzgeber.
 
Dazu ein Artikel aus der FAZ, wo ein Rechtsruck für ganz Portugal nicht ausgeschlossen wird:

 
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