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A Fábrica de Nada - Kino

Ich hatte auch davon gelesen, leider läuft er hier "in der deutschen Provinz" auch nicht an-nähernd....:(
 
Hier ein "Spielplan":

letzter aufgeführter Termin:
Wiesbaden - Caligari - 2.11.
Vielleicht haben wir ja Glück und die Programmkinos nehmen sich der Sache nochmal an...
 
Hier ein "Spielplan":

letzter aufgeführter Termin:
Wiesbaden - Caligari - 2.11.
Vielleicht haben wir ja Glück und die Programmkinos nehmen sich der Sache nochmal an...
Ah, danke: in Potsdam am 12. Dezember wird der Film gezeigt. Passt, und sonst war es das wohl, zumindest 2018.
 
Ah, danke: in Potsdam am 12. Dezember wird der Film gezeigt. Passt, und sonst war es das wohl, zumindest 2018.
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Es kamen dann doch noch 5 Leute ...

... kurz davor hatte ich im Radio einen Regisseur gehört, der meinte, dass man gute Filme heute nur noch im Rahmen von Festivals zu sehen bekommt, danach verschwänden sie in der Versenkung. Spricht viel dafür, man muss sich jedenfalls bemühen, sie zu Gesicht zu bekommen.

Und das ist ein sehr guter Film, hier noch einmal eine Rezension, in der auch erzählt wird, worum es geht → "A Fábrica de Nada" ist ein kluger Film über die Krise

Ich hatte die letzte Woche erkältet mit Netflix im Bett verbracht - nach ein paar Minuten im Kino dachte ich, was für eine Erholung nach all dem standardisierten visuellen Überschwang, jetzt Bilder, die etwas zeigen, die sehen lassen, die nicht nur inszeniert sind, um zu überwältigen.

Großartig der Rhythmus des Films, der jede Tonlage (und jeden Affekt) bedient ... »Arbeiterdrama, Wirtschaftsthriller, Kapitalismus-Komödie, Beziehungsgeschichte, mit echten Arbeitern gedrehter Dokumentarfilm, Diskurs über Systemkritik, marxistisches Seminar, Brechtsches Lehrstück, Traum, Tragödie und fröhliches neorealistisches Musical.« Zum Vergleich: gerade Monuments Men gesehen, was für eine Verschwendung an Geld, großen Schauspielern und Intelligenz, da stimmte kein Ton, nichts ... und dann diese Laientruppe aus Portugal.

Ein Film zur Krise ... und auch wer was über die "Gelbwesten" lernen will, könnte das hier tun, um mehr zu äußern als Phrasen wie "Geld regiert die Welt" (und nicht der arbeitsame kleine Mann). Denn der Witz (der Krise) ist ja, dass die auf Wertverwertung beruhenden Kapitalakkumulation nicht mehr so funktioniert wie zu den goldenen Zeiten des Kapitalismus, und dass die Arbeit nur noch eine sekundäre Bedeutung hat ... es gibt tendenziell keine Wert schöpfende Arbeit mehr, und damit fängt der Film an.

Was für mächtige Clowns die neuen Chefs der Fabrik: die (neo-)liberale Rhetorik beim Entlassungsgespräch, man solle seine »individuellen Potentiale verwirklichen«, und dann beim Streik der pädagogische Hinweis, sich »zivilisiert zu benehmen«, sonst ende das Gespräch und die Polizei käme ins Spiel ... von den Phrasen können die Leute ja nicht nur in Frankreich ein Lied singen ...

... Gelbwesten ... von Wut, das finde ich bemerkenswert, und der damit einhergehenden Projektionen (die da oben, die da unten, die Elite, die Fremden, Migranten, Juden) ist, soweit ich mich jetzt erinnere, nichts zu spüren, wenn überhaupt dann sind die Leute (viel zu) wütend auf sich, dass ihre Revolte nicht so läuft, nicht so laufen kann, wie sie sich das vorstellen (Arbeiter, die noch einen Begriff vom Kapitalismus haben, werden nicht zu Wutbürgern).

Die wirkliche Begebenheit, der Film spiegelt das Neue im Alten, das Alte im Neuen: 1975 wurde die bankrotte Fateleva Aufzugfabrik (Otis) in Lissabon in Selbstverwaltung übernommen und bis 2016 erfolgreich geführt.

1975 wurde die bankrotte Fateleva Aufzugfabrik (Otis) in Lissabon in Selbstverwaltung übernommen und bis 2016 erfolgreich geführt.
Die Selbstverwaltung ging bis in die 90er Jahre:
A Fateleva era uma das muitas fábricas que fechou no tecido industrial de Xira e a sua história dá que pensar. Em pleno verão quente de 1975, a administração americana que controlava a produção dos elevadores decide sair e os trabalhadores propõem comprar a fábrica por um dólar. Até aos anos 1990 pertenceu-lhes. Depois, a necessidade de empréstimos bancários levou à criação de uma sociedade.
Em 2016, fechou, mas terá inspirado A Fábrica de Nada… A equipa de filmagens diz ter sido a fábrica em auto-gestão que mais tempo durou em Portugal. Pedro Pinho sabe que nos anos de ouro chegou a ter cerca de 300 operários. Em 2015, na altura das filmagens, trabalhavam apenas 12. As encomendas eram poucas… Hoje está trancada.

 
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