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Konservative gewinnen in Portugal: Rechtsruck durch Populisten

kailew

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Bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Portugal haben die seit mehr als acht Jahren regierenden Sozialisten (PS) starke Verluste erlitten. Nach offiziellen Angaben geht das konservative Bündnis Demokratische Allianz (AD) von Spitzenkandidat Luís Montenegro mit 29,49 Prozent als stärkste Partei aus dem Urnengang hervor. Die Sozialisten kamen nur auf 28,66 Prozent. Für einen kräftigen Rechtsruck sorgt außerdem ein starker Stimmengewinn für die Populisten von Chega, die es auf rund 18 Prozent brachten.

Das Mitte-rechts-Bündnis stellt künftig mindestens 79 von 230 Abgeordneten im Parlament. Die seit 2015 regierenden Sozialisten kamen bislang nur auf 77 Sitze. Die rechtsextreme Partei Chega ("Es reicht") konnte ihren Stimmanteil im Vergleich zur Wahl vor zwei Jahren mit 18 Prozent mehr als verdoppeln und kam auf 48 Sitze. Eine Koalitionsbildung dürfte angesichts der Mehrheitsverhältnisse sehr schwierig werden. Noch sind aber nicht alle Stimmen ausgezählt. Die der Auslandsportugiesen fehlen noch und damit die Entscheidung über vier Sitze im Parlament.


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Quelle: Wikipedia
 
Die Auslandsportugiesen wählen in der Regel konservativ, daher hat die PS ja auch ihre Niederlage bereits eingestanden.

Eine Koalition mit Mehrheit wird es wahrscheinlich nicht geben. Läuft letztendlich auf eine sehr wackelige Minderheitsregierung unter Duldung der PS heraus.
 
ohne eine mehrheit gibt es (vorgezogene)neuwahlen- diese dann allerdings erst nach dem september des laufenden jahres; bei einem kurzinterview mit manuel alegre gestern abend war deswegen bereits die zweite frage des journalisten die nach evtl. neuwahlen.
 
Erschreckend ist das Abschneiden der rechtsextremen Chega an der Algarve: hier führt Chega mit 27% vor PS it 24% und AD mit 22%
Ich kann das nur auf den hier sehr prekären Wohnungsmarkt zurückführen. Anders als @GutiHaz sehe ich Neuwahlen im Sommer...
 
Espresso meldet etwas andere Ergebnisse

 
Liegt PS jetzt etwa doch knapp vor der AD?
Wann steht das amtliche Endergebnis fest?

@Ortler meine Zahlen sind NUR für die Algarve ( ), der Link von @Idealist zeigt die aktuellen landesweiten Zahlen

Im Startbeitrag von kailew stimmt sein Text nicht mit der ersten Grafik überein. Laut Grafik würde die PS nach Auszählung von 99% der Stimmen knapp mit 28,7 % vor der AD mit 28,6 % liegen.

 
ohne eine mehrheit gibt es (vorgezogene)neuwahlen- diese dann allerdings erst nach dem september des laufenden jahres; bei einem kurzinterview mit manuel alegre gestern abend war deswegen bereits die zweite frage des journalisten die nach evtl. neuwahlen.
Und was soll das bringen? Es gibt auch bei einer Neuwahl keine Mehrheiten. Entweder jemand regiert mit der Chega (passiert hoffentlich nicht) oder es gibt eine Minderheitsregierung. Eine große Koalition aus PSD und PS wird es nicht geben.
 
Im Startbeitrag von kailew stimmt sein Text nicht mit der ersten Grafik überein. Laut Grafik würde die PS nach Auszählung von 99% der Stimmen knapp mit 28,7 % vor der AD mit 28,6 % liegen.
Doch, Grafik und Text stimmen überein. Genau hinschauen ;) Die AD steht auf Madeira nicht als Bündnis auf den Wahlzetteln, sondern als individuelle Parteien, weil die PPM dort die Zusammenarbeit im Bündnis verweigert. Daher stehen nochmal ein paar Stimmen der PSD separat in der Grafik und in manchen Wahlergebnissen. Die 0,9% musst du noch auf die 28,6% der AD draufrechnen. So kommen die 29,5% aus dem Text zustande.
 
Die Auslandsportugiesen wählen in der Regel konservativ, daher hat die PS ja auch ihre Niederlage bereits eingestanden.

Eine Koalition mit Mehrheit wird es wahrscheinlich nicht geben. Läuft letztendlich auf eine sehr wackelige Minderheitsregierung unter Duldung der PS heraus.
Das finde ich so interessant:
Die 2 Millionen Auslandsportugiesen wählen 4 Abgeordnete.
Die 10 Millionen im Land wählen 226 Abgeordnete.

Wie ist das in D/A/CH?
 
Das finde ich so interessant:
Die 2 Millionen Auslandsportugiesen wählen 4 Abgeordnete.
Die 10 Millionen im Land wählen 226 Abgeordnete.

Wie ist das in D/A/CH?
Kurzfassung: Für die Bundestags- oder Europawahl kannst Du ganz normal in der letzten Gemeinde wählen, in der du zuletzt in Deutschland gemeldet warst.
Länger:
 
Kurzfassung: Für die Bundestags- oder Europawahl kannst Du ganz normal in der letzten Gemeinde wählen, in der du zuletzt in Deutschland gemeldet warst.
Länger:
Also deutlich fairer, danke. Finde das auch ziemlich diskriminierend in PT, aber vielleicht auch wichtig für ein Auswanderungsland?
 
Also deutlich fairer, danke. Finde das auch ziemlich diskriminierend in PT, aber vielleicht auch wichtig für ein Auswanderungsland?
Vermutlich genau das. Wenn man bedenkt, dass mehr Azorianer im Ausland als auf den Inseln leben, dann kann man schon andere Regelungen verfassen als z.B. in Deutschland. Letztlich auch wieder eine politische Entscheidung, ob die Wahlgesetzgebung 1974 verfasst oder erst später angepasst wurde wäre dann auch noch interessant.
 
Das finde ich so interessant:
Die 2 Millionen Auslandsportugiesen wählen 4 Abgeordnete.
Die 10 Millionen im Land wählen 226 Abgeordnete.

Wie ist das in D/A/CH?
Die Wahlbeteiligung der Auslandsportugiesen lag 2022 bei gerade mal 11% (1,5 Mio. waren wahlberechtigt, 173.000 haben abgestimmt). Von daher finde ich schon fair, dass die als "Wahlbezirk" nur eine kleine Zahl von Abgeordneten bekommen.
 
Ich kenne die aktiv handelnden Politiker in P nicht. In D würde es bei so einer Konstellation eine GroKo geben.
In P undenkbar ?
 
Die 2 Millionen Auslandsportugiesen wählen 4 Abgeordnete.
Die 10 Millionen im Land wählen 226 Abgeordnete.
Die geringe Wahlbeteiligung der Auslandsportugiesen liegt auch daran, dass die Hürden für die Briefwahl ziemlich hoch sind und man teilweise sehr weit zu einer Botschaft oder Ähnlichen fahren muss um zu wählen.
 
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