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Frage Kann der Nachbar uns zwingen, einen Baum zu fällen?

lotteluna

Entusiasta
Teilnehmer
Stammgast
Heute hab ich mal eine Frage an die Residenten/Haus- und Gartenbesitzer:

Wir haben am Haus einen kleinen Garten, wo der Vorbesitzer vor ca. 15 (?) Jahren einen Eisenholzbaum gepflanzt hat. Dank des tollen Klimas auf den Azoren ist aus dem Bäumchen inzwischen ein Baum geworden, an welchen wir und die Piepmätze aus der Umgebung viel Freude haben. Der Baum steht recht dicht an der Grenze zum Nachbarn (hab jetzt nicht genau nachgemessen, schätze jetzt mal so zwischen 2-3 m). Jetzt will der Nachbar, dass wir den Baum fällen. Er würde durch seine Blätter auf dem Dach der Nachbarbebauung dafür sorgen, dass das Dach undicht ist (halte ich glatt für ein Märchen, da für gewöhnlich wenig Blätter auf dem Dach liegen und Wind und Regen dafür sorgen, dass die von da auch wieder verschwinden...) und durch die Wurzeln hätte er Risse im Haus (halte ich für nicht ganz an den Haaren herbeigezogen, aber an allen Mauerteilen zu unserer Seite sind keine Risse zu sehen... ). Wir wissen, dass auch unser Vorbesitzer mit ihm wegen einer Bougainvilla, die angeblich seine Mauern beschädigt haben soll..., schon mal Ärger hatte.
Uns ist bewußt, dass wir uns mittelfristig von dem Baum werden trennen müssen. Eisenholzbäume sind nicht sooo das ideale Gewächs für kleine Gärten. Der Plan war aber bisher, dass wir uns in diesem Jahr erst mal mit einem Gärtner beraten wollten, ob wir für die nächsten Jahre da eine Zwischenlösung durch Beschneiden und eventuelle Teilkappungen erreichen können. Generell möchte ich einen wie auch immer gearteten Bewuchs als Sichtschutz auf dieser Seite im Garten haben, fürchte aber, dass es immer wieder zu Konflikten mit diesem Nachbar kommen wird (der übrigens aber ganz selbstverständlich das Regenwasser von seinem Haus in unseren Garten abfliesen lässt...) .

Wie sieht nun die rechtliche Seite aus?? Ist so etwas in Portugal überhaupt geregelt??

Wir sind alles andere als auf Nachbarschaftsstreit aus. Wir hätten es auch nett gefunden, wenn die Nachbarn mal mit uns das Gespräch gesucht hätten. So haben wir nur durch unsere Housesitter erfahren, dass unser Baum angeblich ein Problem ist und wir haben jetzt die (mündliche) Aufforderung erhalten, den Baum zu fällen...

Also für Tipps wäre ich sehr dankbar und falls sich hier jemand zufällig mit Eisenholzbäumen auskennen sollte...;)
 
Ich würde empfehlen, ihn professionell fällen zu lassen, da die tatsächlichen Risiken bzg. Ausbreitung der Wurzeln, Zustand des portugiesischen!! Mauerwerks und rechtliche Folgerisiken kaum abschätzbar sind. Im worst case kommt in 5 Jahren ein Sachverständiger und findet eine Wurzel irgendwo!! in Nachbars Mauerwerk, nach diverser Buddelei. Besser eine Hecke, eventuell Schilfgras als Sichtschutz, oder die klassische Mauer an der Casa, alternativ Zaun mit Folie. Gärtner fragen. Wenn ich richtig übersetzt habe, ist das ein Flachwurzler, also Teller Form, das kann gross werden.
 
Wir hatten ein ähnliches Problem, als wir in DE vor 3 Jahren unser jetziges Haus gekauft haben. Im Garten haben wir eine Trauerweide, die wunderschön anzusehen ist und vermutlich auch unbewusst zur Kaufentscheidung beigetragen hat.
Ich habe mich erst dann nach dem Kauf näher mit dem Baum vertraut gemacht und festgestellt, dass Weiden wirklich riesengroß werden und Flachwurzler sind, die ein gewaltiges Wurzelwerk ausbilden. Damit besteht hat auch die Gefahr, dass sie den angrenzenden Gehweg bzw. die Straße anhebt. Aus den Gesprächen mit den Nachbarn hörte ich auch heraus, dass sie eine große Weide bei uns nicht unbedingt glücklich macht. Bei der Weide ist halt das Gute, dass du sie radikal zurückschneiden kannst. Ich habe sie das erste Mal von einer Gärtnerei runterschneiden lassen (bis auf den Stamm, etwa 1,80 m Höhe). Sie treibt dann im Frühjahr wieder aus und man staunt wie schnell wieder ein prächtiger Baum entsteht. Das nennt sich dann Kopfweide. Ich schneide sie dann jeden Anfang Oktober wieder radikal zurück, mit Laub. Da Bäume in der Regel das Wurzelwerk auch nur so stark ausbilden wie es für die Versorgung der Krone und die Standfestigkeit nötig ist, gehe ich einmal davon aus, dass uns da auch keine Probleme erwarten.

Wie ich deinen Beitrag gelesen hatte, dachte ich, dass es für euch auch eine Lösung sein könnte. Aber leider sagt mir Google, dass Eisenholzbäume diesen radikalen Rückschnitt nicht vertragen.
Bei der Weide ist das kuriose, dass sie immer wieder austreibt, egal was du machst. Teilweise ist der Stamm schon hohl und die Rinde steht nur noch auf einer Seite, aber sie treibt aus. Du kannst auch eine Weidenrute in die Erde stecken, dann wird ein Baum daraus :)

Schönes WE
Chap
 
Zuletzt bearbeitet:
schilfgras ist invasiv, verbreitet sich unter der erde weiter, da braucht man einen bagger oder roundup um es wieder loszuwerden...


wir haben gute ergebnisse mit melaleuka gemacht - gegen den wind - mit bewässerung in 3 Jahren 2 meter hoch.
meist sieht man die als 4eckige hecken - wie eine mauer- unsere sind ungeschnitten und schaukeln im wind.


und
 
Danke erst mal allen für die Beiträge! Beim Thema Schilf kam bei mir allerdings nur ein spontanes "Kreisch" - sorry, aber das wäre Teufel mit dem Betzelbub austreiben...

Wir haben mehrere Bäume im Garten, 2 Feigen, 1 Arecal, 1 Weide, 2 Kamelelien und unseren Lieblings - äh Problembaum, den Eisenholzbaum... Feige und Weide und auch der Arecal werden regelmäßig geschnitten, die Kamelien sind nicht so starkwüchsig, also weniger problematisch. Die portugiesische Bauweise ist einfach ein großes Ploblem. Unsere Weide sollte laut unsren Baumeister auch für einen Riss im benachbarten Hochbeet verantwortlich sein. Nun ich hab vom Vorbesitzer ein Fotoalbum vom Hausumbau geschenkt bekommen und gesehen, dass dort mit schnöden dünnen Hohlblocksteinen gebaut wurde und die Grundfüllung des "Beetes" Bauschutt ist...:klatsch: Und der Riss ist nahe einer Ecke... Also, ich weiß, was sich da bewegt... (Hab Erfahrungen auf dem Bau).

Brandschutzbestimmungen sind auf den Azoren auch kein Problem - wir haben genug Feuchtigkeit von oben...;)

Mich würden wirklich mal die rechtlichen Bestimmungen interessieren - kann der Nachbar auf Blätter als Problem für feuchte Räume anführen?? Auf den Azoren (und so auch bei uns) werden traditionell unbehandelte Tonziegel im Mönch/Nonne-Verlegung verbaut. Unser Dach haben wir im letzen Jahr behandeln lassen, damit wir kein Feuchteproblem bekommen, ob das der Nachbar auch hat...?

Und wie gesagt, auf lange Sicht müssen wir den Baum rausnehmen, aber ich würde das gern noch ein bißchen rauszögern... Aber ich mag auch um des lieben Friedens Willen nicht auf alle Begehrlichkeiten der Nachbarn reagieren (und da scheint es durchaus eine gewisse "Grünzeugallergie" zu geben, das eigene Grundstück ist komplett mit einem Anbau am anderen unschön zugebaut...und wenn schon eine Bougainvilla von seiner Seite als zerstörerische Pflanze eingeschätzt wid...:confused:).
 
Man kann die Bäume ja auch in großen Kübeln halten, ist natürlich nicht das selbe.
Aber vielleicht eine Alternative zu gar keinem.
Jetzt schon mal anpflanzen, der (oder die?) wächst ja dann von alleine.
 
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